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Städtische Eigenjagd
Daten und Fakten zum Eigenjagdrevier der Stadt ImmenstadtVon 1990 bis zum März 2001 wurde die städtische Eigenjagd auf einer Fläche von 1500 ha in Eigenregie betrieben. Nach über 10jähriger Verpachtung hat sich die Stadt zum 01.04.2013 wiederum zur Eigenbewirtschaftung entschieden. Die Jagd richtet sich seitdem strikt nach waldbaulichen und wildbiologischen Zielsetzungen.
Im Eigenjagdrevier der Stadt kommen noch folgende jagdbare Wildarten vor:
Rotwild, Rehwild, Gemswild, Dachs, Fuchs, Marder, Wildschweine als Wechselwild. Zusätzlich bieten die naturnah bewirtschafteten Wälder mit einer Vielzahl an Biotopen noch vielen seltenen Tierarten Unterschlupf und Lebensraum, z. B. Steinadler, Uhu, Wanderfalke, Dreizehenspecht, Weißrückenspecht, Haselhuhn, Auerhuhn, Birkhuhn.
Das Rotwild (Zählbestand 2021: 40 Stück) überwintert in einem 1990 angelegten Wintergatter auf der Alpe Wildegund. Dort ist auf ca. 40 ha eingezäunter Fläche, umgeben von einem Wildschutzgebiet (120 ha) mit Betretungsverbot vom 1.11. bis 15.5., sichergestellt, dass die notwendige Ruhe des Wildes und damit die Verhinderung von Wildschäden gewährleistet ist. Das Rotwild wird dort im Winter täglich einmal gefüttert. Durch diese bewährte Maßnahme konnten die vorher großflächig erheblichen Waldschäden im Kerngebiet fast gänzlich reduziert werden. Rehe und das Gemswild werden zugunsten eines gewünschten Rotwildbestandes besonders in den Schutzwaldlagen verstärkt bejagt. Wichtig ist dabei auch eine Kooperation mit den angrenzenden Jagdinhabern. Eine Hegejagd zur Erzielung starker Trophäen findet nicht mehr statt. Seit der Umstellung auf die Eigenbewirtschaftung hat sich die Weißtannenverjüngung auf großen Flächen stark vermehrt. Dort wo keine Samenbäume vorhanden sind, werden Mischbaumarten, in erster Linie die Weißtanne, in Kleingruppen bereits in jüngere Bestände eingebracht und wachsen erfreulich gut an.
Die von der Unteren Jagdbehörde festgelegten Vorgaben sehen derzeit den jährlichen Abschuss von 15 Stück Rotwild, 10 Gemsen sowie 60 Rehen vor. Besonders die Regulierung der Rotwildbestände gestaltet sich durch starken Besucherdruck und dichten Aufwuchs besonders schwierig, zumal diese größte Allgäuer Wildart seine Aktivitäten stark in die Dämmerungs- und Nachtzeiten verlegt hat. Das erlegte Wildbret wird von einheimischen Gastronomiebetrieben und Metzgereien verwertet. Wir verwenden bleifreie Munition.
Im laufenden Jagdjahr konnte der Abschuss bereits Mitte Dezember vollumfänglich erfüllt werden, so dass die Wildtiere frei von Jagddruck in Ruhe überwintern können.
Restvorkommen der seltenen Rauhfußhühner (Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn) werden gezielt durch Besucherlenkung auf den Wanderwegen und Verzicht auf forstliche Maßnahmen beruhigt. Auf ca. 100 Ha werden die Ansprüche dieser Tierarten bei allen Betriebsarbeiten besonders berücksichtigt und Biotopsicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Ein Erhalt der Populationen kann jedoch nur durch eine Verbindung der Habitate auf großer Fläche erreicht werden, um einen Austausch und damit genetische Verarmung zu vermeiden. Der Steinadler, mittlerweile im Allgäu in allen Revieren wieder gesichert, zieht ebenfalls um die Immenstädter Hausberge seine Kreise. Auch der Uhu als größte europäische Eulenart sowie der Wanderfalke ist im Stadtwald heimisch. Gezieltes belassen von toten Bäumen dient vielen seltenen Tierarten, z. B. dem Weißrückenspecht, als Lebensraum. Daneben werden größere Waldflächen nicht oder nur sehr unregelmäßig bewirtschaftet, um die Störungen von gefährdeten Tier- und Pflanzengesellschaften auf ein geringes Maß zu reduzieren.